Projekt
Ausgangslage:
In den letzten Jahren ist ein umfassendes Angebot an betreuten, altersgerechten und hindernisfrei Wohnungen im Fricktal entstanden. Dies führt dazu, dass immer mehr Menschen zu Hause alt werden können. In diesen Wohnungen werden durch die Spitex, dem Schweizerischen Roten Kreuz, der Pro Senectute sowie weiteren Dienstleistern, Leistungen in der Pflege und/oder Leistungen hauswirtschaftlicher Art erbracht. Bei sehr komplexen Situationen kann es sein, dass mehrere Organisationen gleichzeitig involviert sind, dies in Kombination mit Angehörigen, Nachbarschaft und Freiwilligen.
Die Angebote im häuslichen und intermediären Bereich decken den jetzigen und künftigen Bedarf nicht. Zusätzlich sind sie grösstenteils fragmentiert und erfordern eine Koordination. Insbesondere soziale und betreuerische Angebote sind gefordert, dies in Ergänzung zu den ambulanten pflegerischen Leistungen.
Auch im Fricktal wird die Gesundheitsversorgung durch die medizinischen Fortschritte immer ambulanter. Einerseits verkürzen sich Spitalaufenthalte und andererseits wird eine Rückkehr in die angestammte Lebenssituation immer wahrscheinlicher. Singlehaushalte und der Rückgang von familiären Strukturen verschärfen die Situation zusätzlich.
Gemäss Gesundheitspolitischer Gesamtplanung (GGpl) 2030, einem Planungsbericht, der die strategische Ausrichtung des Gesundheitswesens im Kanton Aargau festhält, bilden die Gemeinden künftig eine Gesundheitsregion, welche zusammen mit dem Kanton die ambulante, intermediäre und stationäre und Gesundheitsversorgung sicherstellt.
Ziele
Das selbstbestimmte Älterwerden richtet sich an Seniorinnen und Senioren, Menschen im Alter im und deren Angehörige. Patienten und Patientinnen der Übergangspflege, wie beispielsweise nach medizinischen Eingriffen.
Nutzniessende sind neben den betroffenen älteren Menschen und deren Angehörige grundsätzlich alle Einwohnenden der Partnergemeinden – finanziell auch die Partnergemeinden und der Kanton Aargau.
Das selbstbestimmte Älterwerden im Fricktal ist das zentrale Ziel.
Das selbstbestimmte Älterwerden im Fricktal erfordert eine koordinierte Versorgungsregion: Alle Akteure in der Altersarbeit stehen für eine gute Koordination und Zusammenarbeit ein, binden die Zivilgesellschaft aktiv ein, und arbeiten systematisch zusammen.
Dies bedeutet, dass die Angebote sorgfältig aufeinander abgestimmt sind, ohne dass jede Organisation alles abdecken muss oder die anderen als Konkurrenz betrachtet. Dies führt zu weniger Wiedereintritten nach Spital-Aufenthalten und gute Übergängen zwischen den Leistungserbringern. Weiter führt es zur Verzögerung oder gar Verhinderung von Eintritten in den stationären Bereich und reduziert Doppelstrukturen.
Durch die Abstimmung – also die Koordination der Angebote – entsteht eine Versorgungskette, die sich konsequent auf die Bedürfnisse der Klienten und Klientinnen konzentriert. Die Synergie von professioneller und privater Unterstützung ermöglicht es älteren Menschen, in einer vertrauten Umgebung selbstbestimmt älter zu werden. Diese kontinuierliche und durchgängige Versorgung ist besonders wichtig für Menschen mit chronischen Krankheiten, die über einen langen Zeitraum Betreuung benötigen. Die integrierte Versorgung stellt sicher, dass der Übergang zwischen verschiedenen Versorgungsstufen (z.B. von der Klinik zur Reha oder von der stationären zur ambulanten Pflege) reibungslos erfolgt.
Das selbstbestimmte Älterwerden stützt sich auf eine niederschwellige Informations- und Angebotsberatung ab:
Die Drehscheibe Älterwerden im Fricktal informiert ältere Menschen umfassend über die für sie möglichen Dienstleistungen und stimmt diese auf die individuellen Bedürfnisse ab.
Das bedeutet, dass die Versorgung nicht nur auf medizinische Behandlungen, sondern auch auf Prävention, Rehabilitation und langfristige Betreuung abgestimmt wird.
Es geht dabei um eine sorgfältige Triage und passgenaue Planung von Hilfeleistungen der Betroffenen und ihrem Umfeld, auch bei unerwarteten Situationen.
Durch diese umfassende und koordinierte Betreuung, die die individuellen Bedürfnisse berücksichtigt, wird letztlich die Lebensqualität gesteigert. Dies ist besonders für chronisch Kranke oder ältere Menschen wichtig, die von einer kontinuierlichen und gut abgestimmten Betreuung profitieren.
Langfristig werden diese tragfähigen Unterstützungsnetzwerke das stark beanspruchte Gesundheitssystem entlasten.