Projekt

Hintergrund:

Die demografische Entwicklung erfordert eine Anpassung zu ambulanten, integrierten Versorgungsmodellen. Die Erkenntnisse aus dem vorherigen Pilotprojekt (01.07.2020 – 30.06.2023) dienen als Grundlage für das neue Projekt.

Versorgungsregionen können eine wichtige Rolle bei der Planung und Steuerung der Leistungen übernehmen. Durch eine regional geplante und vernetzte Versorgung können Spezialisierungen auf hohem Niveau, Nachfrageschwankungen, usf. sichergestellt aber auch Herausforderungen wie Mengenzuwachs, Bündelung von Spezialisierung und Ambulantisierung berücksichtigt werden.

Um den Versorgungsauftrag nachhaltig zu sichern, sind nebst den bestehenden Dienstleistungen vorgelagerte und aufeinander abgestimmte Angebote sowie das Einbinden von zivilgesellschaftlichen Leistungen vielversprechend.

Ziele

1. Aufbau einer koordinierten Versorgungsregion
Unser Ziel ist es, alle Akteure in der Altersarbeit im Oberen Fricktal dazu zu bewegen, eine gemeinsame Vision für die integrierte Versorgung zu entwickeln, systematisch zusammenzuarbeiten und die Zivilgesellschaft aktiv einzubeziehen. Dies bedeutet, dass die Angebote sorgfältig aufeinander abgestimmt sind, ohne dass jede Organisation alles abdecken muss oder die anderen als Konkurrenz betrachtet. Durch diese Abstimmung entsteht eine Versorgungskette, die sich konsequent auf die Bedürfnisse der Klient:innen konzentriert. Durch die Synergie von professioneller und privater Unterstützung ermöglichen wir älteren Menschen, in einer fürsorglichen Umgebung selbstbestimmt älter zu werden. Langfristig werden diese tragfähigen Unterstützungsnetzwerke das stark beanspruchte Gesundheitssystem entlasten.

2. Entwicklung einer Plattform zum Thema Alter und Älterwerden in der Gemeinde
Die Region Oberes Fricktal ist bestrebt, ältere Menschen umfassend über die für sie relevanten Dienstleistungen zu informieren. Obwohl bereits viele Dienstleistungen verfügbar sind, sind ältere Menschen oft nicht ausreichend darüber informiert und zögern, Informationen bei der Gemeinde einzuholen, oft aufgrund von Hemmschwellen oder Schamgefühlen. Hier setzt unsere derzeit im Aufbau befindliche Plattform an.

Die digitale Plattform bietet Betroffenen, die Unterstützung benötigen, sowie ihren Angehörigen relevante Informationen zu Themen wie Wohnen, Betreuung, Seelsorge, Pflege, Mahlzeitendienste, Fahrdienste und vieles mehr. Darüber hinaus entwickeln wir derzeit einen Angebotsfinder, der insbesondere Personen, die sich nicht bewusst sind, welche Angebote verfügbar sind oder wie sie heissen, bei der Suche nach geeigneten Dienstleistungen unterstützt. Der Angebotsfinder wird zum interaktiven Herzstück unserer Plattform.

Mit verschiedenen Fragen werden Bedürfnisse abgefragt und danach das passende Angebot in ihrer Gemeinde vorgeschlagen. Die Rückmeldungen auf bestehenden Seiten zeigen, dass es für Nutzer:innen sehr hilfreich ist, sich von Fragen zu den verschiedenen Lebensbereichen leiten zu lassen. Die Nutzer:innen fühlen sich direkt angesprochen, können ihre Bedürfnisse ehrlich analysieren und bleiben dabei anonym und geschützt. Der Einbezug des Familienkreises in Betreuungs- und Koordinationsaufgaben soll möglich sein, auch wenn Familienmitglieder ausserhalb der Region wohnen. Der Angebotsfinder bietet weiter die Möglichkeit statistische Auswertungen zu ziehen.

3. Schaffung einer physischen Anlaufstelle
Wir streben die Einrichtung einer physischen Anlaufstelle an, die älteren Einwohner:innen der Versorgungsregion und deren Angehörigen neutrale Informationen rund um das Thema Altern bietet. Diese Anlaufstelle soll nicht nur über relevante Unterstützungsangebote aufklären, sondern auch bei Bedarf passende Dienstleistungen vermitteln. Die frühzeitige Koordination, die Vernetzung aller Akteure im Gesundheitswesen und die Bereitstellung passender Betreuungs- und Pflegedienste tragen wesentlich zur Verbesserung der Qualität der Versorgung bei gleichzeitiger Kostenreduktion bei. Ein erweitertes Informationsangebot für die ältere Bevölkerung in Bezug auf Leistungs- und Versorgungsangebote ermöglicht es den Betroffenen, die für sie am besten geeigneten Lösungen auszuwählen. Dies führt zu einer Steigerung der Qualität in der Altersversorgung, verhindert Leerläufe und reduziert Fehlplatzierungen sowie akute Krankenhauseinweisungen. Angesichts der demografischen Entwicklung ist dies von zentraler Bedeutung.

4. Bereitstellung von flexiblen, individuellen und kurzfristig verfügbaren Dienstleistungen
Wir planen, flexible Dienstleistungen anzubieten, insbesondere für akute Notsituationen und unvorhergesehene Ausnahmesituationen. Dazu gehören Begleitungen von Senior:innen bei Krankenhausaufenthalten und Betreuung älterer Eltern während deren Abwesenheit. Diese Dienstleistungen werden rasch und bedarfsorientiert erbracht, um den Betroffenen und ihren Familien in Notlagen zu helfen.